Aufgrund der erheblichen Schädigung der vorhandenen aus Bongossiholz hergestellten Stemmtore des Sperrwerkes Meldorf durch den Bohrwurm und Pilzbefall wurde nur noch eine begrenzt mögliche Nutzung der Tore bis zum Jahr 2020 ausgesprochen. Eine Erneuerung der Verschlüsse bei gleichzeitiger Berücksichtigung der neuesten Vorgaben durch die DIN Stahlwasserbau war erforderlich. Daraus ergaben sich neue Belastungen für die Lagerkonstruktionen und für die Torantriebe. Die in der Sohle verankerten Spurlager mussten in jedem Fall mit den Toren erneuert werden.
Ein entstandener Schadensfall hat zu einer weiteren unkontrollierbaren Minderung der Standhaftigkeit der Torflügel geführt. Es musste eine Umstellung auf verwindungssteife Stahltore erfolgen, die eine genaue Kontrolle der Antriebskräfte bis hin zur Versandung auf der Sohle des Bauwerks ermöglichten. Von den Stemmknaggen bis zu den Dichtungen der Sohle und der Wendesäule war das gesamte Bauwerk auf die vorhandenen Holztore konzipiert. Hier musste insgesamt eine technische Möglichkeit geschaffen werden, die Holztore durch Stahltore zu ersetzen und die vorhandene Bauwerksstruktur ohne größere Bauwerksänderungen zu nutzen.
Auftraggeber: Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein
Bearbeitungszeitraum: 2017 – 2020
Hauptdaten:
Sperrwerk Meldorf: Stahlbetonbauwerk
Baujahr: 1977
Ausrüstung: 2 Fluttorpaare, 1 Ebbetorpaar
Länge des Bauwerks: ca. 56 m
Breite der Kammer: 9,50 m
OK Kammerwand: NN +8,00 m
OK Sohle: NN -5,10 m
OK Drempel: NN -4,50 m
Leistungen:
Erneuerung der Stemmtore mit den zugehörigen Antrieben
Bauzustandsfeststellung des Massivhauses und der alten Bongossiholztore
Vollständiger Ersatzneubau des Stahlwasserbaus des bestehenden Sperrwerkes
Antriebs- und Maschinentechnik
Technische Ausrüstung und Steuerung
Planung des Korrosionsschutzes
Abbruchplanung und Erhöhung des Massivhauses