Das Papierwehr an der Gera im Süden der Stadt Erfurt markiert den Beginn des Flutgrabens, welcher seit seinem Bau Ende des 19. Jahrhunderts das Stadtzentrum zuverlässig vor Hochwasser schützt. Am Papierwehr wird dazu der Abfluss auf die ursprüngliche Stadtgera und auf den Flutgraben aufgeteilt. Im Rückstaubereich des Papierwehres treten jedoch regelmäßig bei Hochwasser erhebliche Überschwemmungen auf, die bei seltenen Ereignissen über das rechte Vorland auch Bereiche der Innenstadt von Erfurt gefährden. Um dieser Gefahr zu begegnen, soll die feste Wehrschwelle um 1,5 m abgesenkt werden. Dazu werden die Wehrbrücke, der Mittelpfeiler und die Wehrsohle (teilweise) zurückgebaut und durch einen neuen Wehrüberbau bestehend aus drei Wehrfeldern ersetzt. Gleichzeitig wird die Gewässersohle oberhalb des Wehres auf einer Länge von ca. 300 m vertieft.
Auftraggeber: Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN, ehemals TLUG)
Bearbeitungszeitraum: 2014 – 2025
Hauptdaten:
Stauziel: 199,70 m NHN
Sohle Tosbecken: 195,76 m NHN
Breite Wehrüberfall: 30 m
Verschlüsse: 1x Hubschütz mit aufgesetzter Klappe, 2x Hubschütz
Leistungen:
Objektplanung und Technische Ausrüstung LP 1 bis 9 HOAI für den Umbau der Wehranlage, der Gewässervertiefung
des Flussbetts im Oberwasser zur Erhöhung der Abflusskapazität sowie für die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit
Tragwerksplanung LP 1 bis 6 HOAI
Ausschreibung, Vergabe und Betreuung der Baugrunduntersuchung und der Entwurfsvermessung
Bauzustandsuntersuchung
UVP-Vorprüfung, LBP, Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag