Hochwasser- und Küstenschutz

Integrales Hochwasser­schutz­konzept für die Werra zwischen Harras und Vacha und für die Schleuse, unterhalb Talsperre Schönbrunn bis zur Mündung in die Werra

Hochwasserschutzkonzept Werra

Die Werra und die Schleuse sind als Gewässer 1. Ordnung klassifiziert und somit in der Unterhaltungslast des Freistaates Thüringen. Für die o. g. Gewässerabschnitte ist ein integrales Hochwasser­schutzkonzept (i-HWSK) zu erstellen. Im Rahmen des i-HWSK werden Defizite im Hochwasserschutz ermittelt und benannt. Auf Grundlage der ermittelten Defizite werden optimierte Lösungsvorschläge für die Betroffenen erarbeitet. Schließlich werden aus den Lösungs­vorschlägen Varianten zur Verbesserung des Hochwasser­schutzes gebildet. Basierend auf den Ergebnissen einer multi­kriteriellen Bewertung wird eine Vorzugsvariante empfohlen.

Im Unterschied zum HWSK konzentriert sich das i-HWSK nicht nur auf technische Maßnahmen, sondern berücksichtigt in gleichem Maße auch die anderen Handlungsbereiche des Hochwasserrisiko­managements, insbesondere natürlicher Wasserrückhalt, Flächen- und Bauvorsorge, Informations-, Verhaltens- und Risikovorsorge sowie Gefahrenabwehr und Katastrophen­schutz.

Darüber hinaus werden alle vorgeschlagenen baulichen Maßnahmen einer Prüfung bzgl. Wechselwirkungen mit Maßnahmen zur Umsetzung der EG-Wasser­rahmenrichtlinie unterzogen.

Da es sich um das erste integrale Hochwasser­schutzkonzept für das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz handelt, wurden dabei auch neue Methoden entwickelt, z. B. für die Ermittlung des Retentionsvolumens einer natürlichen Aue oder für die Bewertung von Hochwasser­schutzmaßnahmen.

Auftraggeber: Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz

Bearbeitungszeitraum: 2016 – 2022

Hauptdaten:
Werraabschnitt: ca. 125 km
Schleusenabschnitt: ca. 24,5 km
Gesamte Größe der Modelle: ca. 80 km²

Leistungen:
Koordinierung der Vermessungs­leistungen
Vor-Ort-Begehung
Erstellung der Berechnungsnetze
Modellkalibrierung und -plausibilisierung
Stationäre und instationäre 2D-hydronumerische Berechnungen für den IST-Zustand und die PLAN-Zustände samt Auswertung, Bewertung und GIS-basierter Aufbereitung der Ergebnisse
Defizitanalyse bezogen auf den Hochwasserschutz
Befragung der Gemeinden und Landkreise
Maßnahmenplanung und Variantenbildung
Kosten-Nutzen-Analyse
Nutzwertanalytische Bewertung, Ableitung einer Vorzugslösung
Berücksichtigung der Belange der Wasserrahmen­richtlinie und Einbeziehung von Maßnahmen der Hochwasservorsorge und des Katastrophen­schutzes
Mitwirkung bei der Öffentlichkeits­arbeit