Tractebel Hydroprojekt plant nachhaltigen Hochwasserschutz entlang der Hörsel, überwacht die Bauvorhaben und übernimmt die ökologische Baubegleitung.
Mehrere Hochwasser-Ereignisse richteten in Eisenach erhebliche Schäden an. Wegen der zunehmenden Hochwassergefahr rechnet das zuständige Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz mit dem Risiko für weitere Überflutungen großer Teile der Stadt. Daher erhält das Stadtgebiet einen nachhaltigen Hochwasserschutz, der zugleich neue Lebensräume für Flora und Fauna schafft.
In fünf Abschnitte (Maßnahmenkomplexe MK I-V) ist der geplante Hochwasserschutz entlang der Hörsel unterteilt. Das Projekt hat als Teil des “Landesprogramms Hochwasserschutz 2016 bis 2021” höchste Priorität. Ziel ist es, das gesamte Stadtgebiet vor einem 100-jährlichen Hochwasser (HQ100) zu schützen. Der Fluss soll so weit wie möglich seinen kanalartigen Eindruck verlieren und renaturiert werden.
Erlebnisräume am Fluss modellieren
Die Wasserbau-Experten von Tractebel erhielten den ersten Planungsauftrag im Jahr 2010 für den MK I, ein Jahr später für den MK II. Beide sind bereits erfolgreich fertig gestellt. In den Jahren 2019 und 2020 führte das Team die Ausführungsplanung und die Bauvorbereitung von MK II durch. Im Herbst 2020 sollen die Bauarbeiten dieses Abschnitts beginnen.
Aktuell sind die erfahrenen Ingenieure mit den Planungsleistungen für den MK IV beauftragt: Zwischen der Eisenbahnbrücke Wutha-Farnroda und der Brücke Langensalzaer Straße sind verschiedene Maßnahmen zum Hochwasserschutz vorgesehen. Dazu gehören unter anderem neue Hochwasserschutzwände, das Ertüchtigen vorhandener Deichanlagen, und ein Brücken-Ersatzneubau. Geländemodellierungen und Gewässeraufweitungen werden die Uferbereiche als Lebens- und Erlebnisräume gestalten.
Natur- und Artenschutz im Fokus
Bei insgesamt drei Komplexen ist Tractebel zusätzlich für die ökologische Baubegleitung verantwortlich. Unsere Spezialisten überwachen, ob bei der Umsetzung der Bauvorhaben gesetzliche Vorschriften nach Bundesnaturschutzgesetz eingehalten sowie artenschutzrechtliche Belange berücksichtigt werden. Sie entwickeln naturschutzrechtliche Planungsleistungen und begleiten die landschaftspflegerische Ausführungsplanung. Zu den Aufgaben gehört auch, die während der Bauphase erforderlichen Befischungen zu beantragen und zu organisieren. Unser Team wird seine Arbeit voraussichtlich im Jahr 2029 abschließen.