Die Hochwasserschutzanlage im Bereich der ehemaligen Borkumer Marineanlage wird von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) betreut, die diese Anlage an die Stadt Borkum verkaufen möchte. Für den Verkauf war es erforderlich, die umlaufende Hochwasserschutzanlage einer Grundinstandsetzung zu unterziehen. Dazu beauftragte die BIMA das Staatliche Baumanagement Ems-Weser als Generalübernehmer.
Die Tractebel Hydroprojekt GmbH wurde Ende 2016 vom Staatlichen Baumanagement Ems-Weser mit der Planung der Sanierung der 1.100 m langen Flutschutzmauer, der fünf Deichscharten und des 1.400 m langen schwarzen Deiches beauftragt. Im Jahr 2017 wurde die Sanierung der Hochwasserschutzwand durchgeführt. Der zweite Abschnitt, die Sanierung des Deiches, wurde Anfang 2020 erfolgreich abgeschlossen (siehe auch report Nr. 69 und 74).
Der dritte und letzte Teilabschnitt ist die Sanierung der fünf bestehenden Schartanlagen in der Flutschutzmauer. Gegenstand des Vertrages ist der Ersatzneubau der Schartanlagen sowie der Ausrüstung dieser mit manuell bedienbaren Flutschutztoren als erste Sicherungsebene und Dammbalken als zweite Sicherungsebene (Not- und Revisionsverschluss). Während der Bauphase war der Hochwasserschutz und eine Zufahrt für die Anwohner hinter der Hochwasserschutzlinie stets zu gewährleisten. Planmäßiger Baubeginn war Mitte März 2020. Aufgrund des eingeschränkten Fährverkehrs während des ersten coronabedingten Shutdowns hatte der beauftragte Auftragnehmer Probleme, Material, Container, Geräte usw. auf die Insel zu bekommen, da die Kapazitäten der Fähren stark eingeschränkt waren.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten aufgrund unbekannter Versorgungsleitungen wurden die Bauleistungen zügig umgesetzt, sodass die Massivbau- und Oberflächenbefestigungsarbeiten an den Scharten Ende November 2020 abgeschlossen waren. Der Einbau der Tore erfolgte Anfang Dezember mit Unterstützung eines Richtmeisters des Torlieferanten.
Die Übergabe an die Stadt Borkum ist für das erste Quartal 2021 geplant.
Die Zusammenarbeit mit Anwohnern, begleitenden Behörden, dem Auftraggeber sowie der Stadt Borkum funktionierte reibungslos.
Jennifer Robinson – Hamburg