News

Renaturierung Werraaue: Ehemals innerdeutsche Grenze wird grüne Oase

Tractebel Hydroprojekt begleitet die Renaturierung der Werraaue

Tractebel Hydroprojekt begleitet die Renaturierung der Werraaue

Bei Untersuhl verwandeln die Pläne von Tractebel Hydroprojekt einen Bereich der einst innerdeutschen Grenze in eine lebendige Naturlandschaft

Bei Untersuhl verwandeln die Pläne von Tractebel Hydroprojekt einen Bereich der einst innerdeutschen Grenze in eine lebendige Naturlandschaft

Die Fließgewässer in der Werraaue sollen sich zukünftig eigendynamisch entwickeln können und wieder ökologisch durchgängig werden

Die Fließgewässer in der Werraaue sollen sich zukünftig eigendynamisch entwickeln können und wieder ökologisch durchgängig werden

Die Renaturierung berücksichtigt die vorhandenen Natur- und Vogel-Schutzgebiete

Die Renaturierung berücksichtigt die vorhandenen Natur- und Vogel-Schutzgebiete

Artenschutz, Archäologie und Kampfmittelerkundung – viele Aspekte sind bei der Renaturierung der Werraaue zu berücksichtigen. Experten von Tractebel Hydroprojekt begleiten das Projekt.

Artenschutz, Archäologie und Kampfmittelerkundung – viele Aspekte sind bei der Renaturierung der Werraaue zu berücksichtigen. Experten von Tractebel Hydroprojekt begleiten das Projekt.

Auf einem Teilstück des „Grünen Bandes“ nahe Untersuhl - einst innerdeutsche Grenze - erhalten die Bachläufe Weihe und Rhedengraben ihr ursprüngliches Bett zurück. Die Gewässer werden für die unterschiedlichen Tierarten vielfältiger, durchlässiger und attraktiver. Das Vorhaben ist eine Ausgleichmaßnahme für den Bau der Talsperre Leibis/Lichte in Thüringen.

Ziel der Renaturierung ist, eine Auenlandschaft mit typischen Gewässerläufen und Naturräumen zu schaffen. Die Fließgewässer sollen sich zukünftig eigendynamisch entwickeln können und wieder ökologisch durchgängig werden. Die Planung berücksichtigt die vorhandenen Schutzgebiete – Natur- und Vogelschutz sowie Fauna-Flora-Habitat (FFH). Zugleich unterstützt sie diese in ihren Erhaltungs- und Entwicklungszielen.

Behutsames Vorgehen
Nach rund dreizehn Jahren Planung begann mit der Bauvorbereitung die Arbeit für Tractebel Hydroprojekt: Schutzzäune vermeiden, dass Amphibien auf das Baufeld gelangen. Der Boden wurde auf Kampfmittel untersucht. Ein Biberdamm zog um, da er sich direkt im Bereich einer abzureißenden Brücke befand. Danach folgten zügig die Erdarbeiten. Diese werden bis Ende Februar 2021 weitgehend abgeschlossen sein, damit die Schutzgebiete möglichst störungsarm in die neue Vegetationsperiode starten können.

Während der Bauarbeiten behalten neben dem Kampfmittel-Dienst auch Archäologen das Vorhaben im Blick. In den Flussauen und Schotterterrassen ist mit Zeugnissen aus der Ur- und Frühgeschichte sowie jüngeren Kulturdenkmälern zu rechnen. Im Auftrag der Thüringer Fernwasserversorgung werden diese Aktivitäten vor Ort koordiniert. Die Fachleute von Tractebel Hydroprojekt stehen als Ansprechpartner für die Behörden bereit. Auch die Entwürfe von Schautafeln und ein Maßnahmenpflegeplan gehören zu den Aufgaben der Wasserprojekt-Experten.

Im Einzelnen überwachen und koordinieren sie während der Bauphase:

  • Mahd, Fällen und Roden von Gehölzen
  • Rückbauarbeiten und Entsorgung (u. a. Abwasserleitung, Brücke, Fundament Grenzturm)
  • Wasserbauarbeiten (u. a. Gerinneverlegung, Neuanlage offenes Gerinne, Sicherungsbauweisen)
  • Landschaftsbau und Oberbodenarbeiten (u. a. Geländemodellierung auf rund 32.000 m², Anlage Sekundäraue, Flutmulde, Tümpelfeld)
  • Umfangreiche Pflanzungen und Ansaaten

Voraussichtlich im Herbst 2021 werden die Arbeiten in dem rund 1,5 Kilometer langen Abschnitt der Auenlandschaft abgeschlossen sein.