Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt plant, den Hochwasserschutz im Bereich Calbe (Saale) zu erhöhen. Im Juni 2020 erhielt die Tractebel Hydroprojekt GmbH den Zuschlag für die Planungsleistungen zur Instandsetzung des Saaledeiches im Abschnitt zwischen Deich-km 0,0 und Deich-km 3,5.
Das gesamte Projektgebiet befindet sich im Mündungsbereich der Saale in die Elbe. Während des Hochwasserereignisses 2013 kam es zu erheblichen Dränge- und Qualmwasseraustritten. Es traten unter anderem großflächige Vernässungen in den Ortschaften Calbe (Saale) und Tornitz auf. Die vorhandenen Vorfluter waren nicht in der Lage, die anfallenden Wassermengen schadlos abzuführen. Weiterhin wurde festgestellt, dass die nur punktuelle Erreichbarkeit der Deichanlage einen erheblichen Mangel in der Deichverteidigung darstellt. Zudem entspricht die Hochwasserschutzanlage nicht dem aktuellen Regelwerk (DIN 19172). Um die vorhandenen Defizite zu beseitigen, ist deshalb eine Sanierung dringend erforderlich.
Geplant ist eine 1.750 m lange DIN-gerechte Deichsanierung in bestehender Trasse und eine 1.250 m lange Deichrückverlegung. Die Sanierung erfolgt mit einem Deichverteidigungsweg auf der landseitigen Deichberme und einem Deichkontrollweg auf der Deichkrone. Für die Deichrückverlegung ist ein Deichneubau in alternativer Trasse geplant. Mit der Realisierung der Deichrückverlegung kann die bisherige Hochwasserschutzanlage um rund 500 m verkürzt werden. Außerdem wird mit den dadurch verbundenen Aufweitungen die hydraulische Leistungsfähigkeit der Saale verbessert. Der Kostenrahmen für das Projekt liegt bei etwa 4,5 Mio. Euro. Im Dezember 2020 erfolgte die Übergabe der Vorplanung an den Auftraggeber. Die Umsetzung der Planung ist für Ende 2025 vorgesehen.
Michelle Spindler – Weimar