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Neubau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel

Baustelle der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel im Juni 2019 (Quelle: WSA Brunsbüttel)

Baustelle der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel im Juni 2019 (Quelle: WSA Brunsbüttel)

Seit 2014 laufen die Bauarbeiten zum Neubau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel. Die Schleusenkammerwände werden in Spundwandbauweise mit einem auf Bohrpfählen gegründeten Stahlbetonüberbau errichtet. Die neue Schleusenkammer wird eine Länge von etwa 340 m und eine Breite von 45 m aufweisen.

Seit 2014 laufen die Bauarbeiten zum Neubau der 5. Schleusenkammer Brunsbüttel. Die Schleusenkammerwände werden in Spundwandbauweise mit einem auf Bohrpfählen gegründeten Stahlbetonüberbau errichtet. Die neue Schleusenkammer wird eine Länge von etwa 340 m und eine Breite von 45 m aufweisen.

Die beiden Schleusenhäupter werden in Massivbauweise aus Stahlbeton hergestellt. Die Kammersohle wird als mit Pfählen rückverankerte Unterwasserbetonsohle ausgebildet. Etwa 2.000 Ankerpfähle, sogenannte Düsenstrahlpfähle, werden Wände und Sohle der neuen Schleusenkammer gegen Erddruck und Auftrieb im Erdreich rückverankern.

Die neuen Schleusentore werden in Sektionsbauweise in Plauen und Emden gefertigt und nach der Endmontage nach Brunsbüttel verschifft.

Die Fertigstellung der 5. Schleusenkammer war für 2021 vorgesehen. Probleme in der Ausführung mit dem Verankerungssystem und Kampfmittelverdachtsflächen führten zu terminrelevanten Verzögerungen, die Auswirkungen auf den Termin der Verkehrsfreigabe haben. Der Bauzeitenplan befindet sich in der Überarbeitung. Im Anschluss an die Fertigstellung der 5. Schleusenkammer werden die bestehenden großen Schleusenkammern saniert.

Aktueller Stand der Bauarbeiten zum I. Quartal 2019

1. Außenhaupt

Am 23. Januar wurde die Unterwasserbetonsohle (rund 1.000 m³) für die Torkammer eingebaut. Der Beton wird auf der eigens dafür aufgebauten Mischanlage auf der Schleuseninsel hergestellt. Ihr folgt voraussichtlich ab Spätsommer beginnend die abschließende Konstruktionsbetonsohle, die in fünf Schritten mit einer Gesamtmächtigkeit von 280 cm eingebaut wird. Die Unterwasserbetonsohle ist gegen Auftrieb mit Verpresspfählen gesichert. Diese Rückverankerungspfähle mit einem Durchmesser von 150 mm reichen durch die Bodenausgleichsschicht weitere 28 Meter tief ins anstehende Erdreich.

2. Binnenhaupt

Für die Rückverankerung der Sohle wurden am künftigen Binnenhaupt in den vergangenen Monaten weitere Ortbeton-Bohrpfähle mit einem Durchmesser von je 130 cm eingebracht. Ein Teil der Baugrube der Torkammer erhielt im Spätherbst eine Abdeckung aus Beton-Fertigelementen. So kann dieser Bereich der Baustelle als Arbeitsplattform genutzt werden.

3. Schleusenkammerwände

Zwei Teams sind derzeit mit dem Einbau der Düsenstrahlpfähle beschäftigt, mit denen die Spundwände der Schleusenkammer im 45 Grad-Winkel bis zu 40 Meter im Boden verankert werden. Etwa 30 Prozent der Pfähle sind mittlerweile fertig. Nach dem Einbringen der Rückverankerung werden schrittweise die Abschirmplatten betoniert, die später das Schleusendeck tragen. Ende November 2018 wurde der mittlere Bereich der insgesamt 300 Meter langen Spundwand zur Ufersicherung des elbseitigen Schleusenvorhafens fertiggestellt. Da das südwestlichste Stück ebenfalls bereits fertig ist, fehlen nun nur noch die ca. 80 Meter, die unmittelbar an die Torkammer des Außenhauptes anschließen.

4. Stahlbau/Schleusentore

Für die fünfte Schleusenkamme werden drei neue Schiebetore gebaut. Ihre Maße (Länge 47 Meter/Breite 9,4 Meter/Höhe 21 Meter) entsprechen den Bestandstoren, die in den beiden großen Kammern im Einsatz sind beziehungsweise dafür als Reserve vorgehalten werden. Weil auch die Bauweise mit vorderem Unter- und hinterem Oberwagen weitestgehend identisch ist, sollen die Tore nach der Grundinstandsetzung der alten Kammern flexibel in allen drei großen Kammern eingesetzt werden. Die drei neuen Tore werden im sächsischen Plauen segmentweise gefertigt. Die bis zu 80 Tonnen schweren Stahlsegmente werden dann per Schiff und Tieflader nach Emden gebracht. Dort werden die Tore zusammengesetzt, später zu Wasser gebracht und mit Betongewichten austariert. Anschließend kommen sie auf dem Seeweg nach Brunsbüttel. Im betriebsbereiten Zustand wiegt jedes Tor etwa 2.250 Tonnen.

Die Tractebel Hydroprojekt GmbH führt für das Projekt die komplette Planprüfung, Teilleistungen der Bauoberleitung sowie weitere Beratungsleistungen für technische und vertragliche Fragen des Auftraggebers aus.

Tim Geier – Hamburg