Im Jahre 2016 beauftragte der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) die Tractebel Hydroprojekt GmbH (THP) mit der Planung für die Sanierung des Deiches Salsitz in Zeitz. Die Baumaßnahmen wurden im Sommer 2021 fertiggestellt und die neuen Hochwasserschutzanlagen an den LHW übergeben.
Die Instandsetzung des Deiches ist Bestandteil der Hochwasserschadensbeseitigung des Junihochwassers 2013 und der Hochwasserschutzkonzeption des Landes Sachsen-Anhalt. Das Aufgabenspektrum der THP umfasste die Leistungsphasen 1 bis 8 gemäß HOAI. Mit der Bauausführung war die Steinle Bau GmbH mit Sitz in Oschatz beauftragt.
Die Erhöhung der linksseitigen Hochwasserschutzanlage an der Weißen Elster erfolgt auf vorhandener Trasse durch den Einbau einer überstehenden Spundwand. Die Trasse wird von einer Vielzahl von Kabeln und Leitungen gekreuzt. In der Bauausführung war das Auffinden der tatsächlichen Lage der Kabel und Leitungen sowie die daraufhin fortzuschreibende Ausführungsplanung eine große Herausforderung für die Baufirma und THP. Diese wurde gemeinsam, zur vollsten Zufriedenheit des Bauherrn und unter Einhaltung der Bauzeit, gelöst.
Am Deichkilometer 1+065 quert der Hasselbach, ein Gewässer 2. Ordnung, die Hochwasserschutzanlage. Im Extremfall staut die Weiße Elster in den Hasselbach und führt zu einer Überflutung des im Hinterland liegenden Industriegebietes bzw. des Zeitzer Stadtgebietes. Zur Verhinderung des Rückstaus wurde daher der Neubau eines Absperrbauwerkes zur Schließung der Deichlücke errichtet. Das Absperrbauwerk ist eine statisch eigenständige Stahlbetonkonstruktion (Trogprofil) mit einer Rechtecköffnung als Durchlass. Als Verschluss dient ein Gleitschütz aus Edelstahl, welches mit mobilem Antriebsschlüssel handbetrieben wird. Der Stahlwasserbau wurde durch die Firma Metallbau-Wasserkraft Onnen Krieger GmbH & Co. KG hergestellt und eingebaut.
Nach Beginn der Baumaßnahme im Mai 2020 erfolgte nach einjähriger Bauzeit die Abnahme der Bauleistungen, welche Kosten in Höhe von ca. 3,5 Mio. Euro aufwiesen. Nach Ausführung von Restleitungen konnten die neuen Hochwasserschutzanlagen im Sommer 2021 an den LHW übergeben werden. Damit wurde ein weiterer Baustein zum Hochwasserschutz der Stadt Zeitz und insbesondere für die traditionsreichste Zuckerfabrik der Südzucker Group fertiggestellt.
Am Standort gewinnt man Zucker aus Rüben seit über 150 Jahren. Das 1993, an Stelle des seit 1858 bestehenden Betriebes, neu errichtete Werk ist eine der großen Zuckerfabrikneubauten, die nach der Wiedervereinigung in den neuen Bundesländern entstanden sind. Mit seiner Produktion kann das Werk den durchschnittlichen Jahresbedarf von 4 bis 5 Millionen Verbrauchern decken.
Albrecht Köhler, Lars Schaarschmidt – Berlin, Weimar